Land nimmt 50 Millionen Euro für besseren Mobilfunkversorgung in die Hand. Bis zu 1.100 neuen Mobilfunkstandorte vereinbart, darunter 300 durch Landesunterstützung. Hessen mit einer 4G-LTE-Abdeckung von rund 98 Prozent bereits heute eines der bestversorgten Flächenländern.
Ministerpräsident Volker Bouffier und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir unterzeichneten heute gemeinsam mit Vertretern der Mobilfunknetzbetreiber Deutsche Telekom AG, Telefónica Deutschland und der Vodafone GmbH heute in Wiesbaden einen 10-Punkte-Plan, um die letzten Lücken in der Mobilfunk-Landkarte Hessens zu schließen und die Versorgung des ländlichen Raumes deutlich zu verbessern. Die zuständige Sprecherin der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Karin Wolff, erklärte dazu:
„Die rasante Digitalisierung der Gesellschaft erfordert breit in der Fläche verfügbare Breitbandverbindungen, nicht nur für Unternehmen und Institutionen. Auch private Anwender bewegen zunehmend größere Datenmengen, insbesondere durch die Nutzung von Video-Streaming-Plattformen und Cloud-Diensten. Für die ländlichen Regionen ist die Anbindung an Breitband und mobile Dienste mittlerweile vielfach von gleicher Bedeutung wie Straßen- und Schienenverbindungen.
Mit einer 4G-LTE-Abdeckung von rund 98 Prozent der Haushalte gehört Hessen im Mobilfunkbereich zwar bereits heute zu den bestversorgten Flächenländern. Trotzdem ist jeder vergebliche Anruf oder jedes abgebrochene Gespräch ärgerlich. Schnell kann der Eindruck entstehen, dass sich die Politik auf die Ballungsräume beschränkt und die ländlichen Regionen abgehängt werden.
Die heutige Unterzeichnung eines Maßnahmenpaketes für die Verbesserung der Mobilfunkversorgung gerade im ländlichen Raum zeigt: Wir packen die Probleme an der Wurzel und wollen hessenweit einen guten Empfang sicherstellen. Die „weißen Flecken“ auf der Landkarte müssen verschwinden. Hessens Bürgerinnen und Bürger wollen nicht in einem „Tal der Ahnungslosen“ leben, weder in der Großstadt noch auf dem Dorf.
Daher nehmen wir in den kommenden 50 Millionen Euro in die Hand. Mit bis zu 1.100 neuen Mobilfunkstandorten – 300 gefördert vom Land und 800 von den Unternehmen finanziert – soll zügig und möglichst flächendeckend ein noch leistungsfähigeres Mobilfunknetz in Hessen bereitgestellt werden, gerade dort, wo der Empfang bislang zu wünschen übrig ließ. Das ist dank des Engagements auch der Mobilfunkbetreiber ein enormer Schub für eine leistungsfähige Infrastruktur und eine verlässliche Versorgung mit mobilen Diensten in Hessen. Zusätzliche Herausforderungen entstehen z. B. im Bereich des automatisierten Fahrens. Der erforderliche Datenaustausch benötigt hierfür kontinuierlich hohe Übertragungsraten im Bereich des 5G-Standards. Auch dies werden wir in unsere Ausbaustrategie einbeziehen.
Das passt in unser Gesamtkonzept: Hessen wird 2018 unter Einbeziehung konkreter Versorgungsperspektiven flächendeckend mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 MBit/s im Download und bis 2025 mit gigabitfähigen Strukturen versorgt sein. Auf Grundlage der Gigabit-Strategie werden bis 2020 rund 60 Prozent der hessischen Haushalte mit bis zu 400 MBit/s versorgt. Bis 2025 sollen dann insbesondere auch Schulen und Gewerbegebiete an das Glasfasernetz angeschlossen werden. ln den vergangenen beiden Jahren haben die Schulträger in Hessen mit Unterstützung von Bund und Land bereits rund 600 Glasfaserprojekte in Angriff nehmen können, dafür stellen wir weitere 20 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist schließlich eine flächendeckende 1-GBit/s-Versorgung einschließlich einer Glasfaser-Inhouse-Verkabelung (FTTH-Netze) bis 2030. Diese Pläne werden wir in der kommenden Legislaturperiode engagiert weiterverfolgen.“